Geschichte

Die Grafen von Sayn treten mit den Brüdern Heinrich I. und Eberhard I. 1139 erstmals in das Licht der Geschichte. Wenig später soll die durch Heirat erworbene Grafschaft Bonn Grund für heftige Auseinandersetzungen mit dem Erzbistum Köln gewesen sein. Ihre Burg wurde dabei, zumindest teilweise, zerstört und 1152 zum Schutz vor zukünftigen Angriffen dem Erzbischof von Trier zum Lehen aufgetragen. Unmittelbar danach begann man mit dem Bau einer neuen Burg.

Von hier aus wurde im 13. Jahrhundert unter Graf Heinrich III., dem Großen, von Sayn und seiner Gemahlin Mechthild von Meissen-Landsberg eine Grafschaft regiert, die mit ihren Besitzungen von der mittleren Mosel bis über den Westerwald und von der Lahn bis hinauf in den Bonn/Kölner Raum reichte. Als Heinrich III. 1247 kinderlos starb, fiel die Grafschaft an den Sohn seiner Schwester, den Grafen Johann von Sponheim, dessen Nachfahren sich wiederum Grafen von Sayn nannten. Diese regierten die Grafschaft von ihren Residenzen in Sayn, Hachenburg, Altenkirchen und Friedewald aus. Eine zunächst in der Vallendarer Marienburg lebende jüngere Linie regierte seit 1345 die durch Heirat erworbene Grafschaft Wittgenstein mit Residenzen in Berleburg und Laasphe.

Im Jahre 1606 starb mit Heinrich IV. die in Sayn regierende ältere Linie im Mannesstamm aus. Die Burg in Sayn wurde daraufhin von Kurtrier als erledigtes Manneslehen gegen den Protest der erbberechtigten Sayn-Wittgensteinschen Verwandten eingezogen. Wenn auch ihres Stammsitzes beraubt, blieb die Grafschaft Sayn mit ihrem Westerwälder Territorium und den Städten Hachenburg, Altenkirchen und Bendorf bis Ende des 18.Jh. erhalten. Im Jahre 1632, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Burg Sayn von den Schweden zerstört. Nach Auflösung Kurtriers erhielt im Jahre 1803 Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg, der mit Luise Isabella Erbgräfin von Sayn-Hachenburg verheiratet war, die Ruine in Sayn zusammen mit weiteren Territorien am Rhein. Beim Wiener Kongress fiel Sayn dann als Teil der Rheinprovinz an Preußen.

Als 1848 Fürst Ludwig zu Sayn-Wittgenstein mit seiner Gemahlin Fürstin Leonilla aus Rußland zurückkehrte, in Sayn ein kleines Gut erwarb und sich hier in dem neugotisch umgebauten Schloß am Fuße des Burgberges niederließ, erhielt er von dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. die Ruine der Stammburg seiner Vorfahren als Geschenk zurück. Von 1139 bis zum heutigen Tage haben damit 19 Generationen des Hauses Sayn, wenn auch mit einer 242-jährigen Unterbrechung, die Burg in ihrem Besitz gehabt.

Unter Fürstin Gabriela und Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn begann vor 20 Jahren eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme des sich über eine Länge von 300m erstreckenden Burggeländes. Wesentliche Teile der immer noch imposanten Anlage konnten freigelegt werden, das noch erhaltene Mauerwerk der Kernburg wurde gesichert und der Burgberg mit Wanderwegen und Aussichtsplätzen erschlossen. Der Bergfried wurde weitgehend restauriert und eine Burgschänke eingerichtet. So gehört Burg Sayn heute zu den beliebten Ausflugszielen am Mittelrhein.

Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn ist heute Ehrenpräsident der Deutschen Burgenvereinigung e.V., Vorsitzender der Stiftung der Deutschen Burgenvereinigung und Vizepräsident von Europa Nostra, dem Dachverband nicht-staatlicher Organisationen und Einrichtungen des Denkmalschutzes und der Landschaftspflege.