Schmetterlinge

Schmetterlinge sind Insekten, die in ihrem Leben einen Zyklus durchlaufen, der aus vier Stadien besteht:

Ei, Raupe, Puppe, Schmetterling

Schmetterling (Weibchen) → legt Eier (50-2000 Stück) → die Raupen schlüpfen aus den Eiern, fressen und wachsen → die Raupen verpuppen sich. In der Puppe vollzieht sich die Metamorphose (Umwandlung zum Schmetterling) → neuer Schmetterling schlüpft.

Warum entstand der Schmetterlingsgarten? 

Der Schmetterlingsgarten entstand im Jahre 1987, um Ihnen, liebe Besucher, mit Hilfe der prächtigen tropischen Schmetterlinge die bei uns heimische Schmetterlingswelt näherzubringen und auf deren Schutz hinzuweisen. Jeder kann in seinem Garten, auf dem Balkon und sogar auf der Fensterbank Nektar- und Raupenfutterpflanzen einpflanzen und damit der heimischen Schmetterlingswelt beim Überleben helfen.

Woher kommen unsere Schmetterlinge?

Alle Schmetterlinge in unserem Haus stammen aus Zuchten. Weil tropische Schmetterlinge nur wenige Wochen leben und wir unser Versprechen vom Märchen von 1001 Schmetterling immer erfüllen möchten, werden uns wöchentlich von unseren Züchtern aus verschiedenen Ländern der Tropen Schmetterlingspuppen geschickt. Aus diesen schlüpfen dann im Garten der Schmetterlinge die schönsten tropischen Falter. Beispielhaft für alle Schmetterlingszüchter möchten wir Costa Rica Entomological Supply (CRES) vorstellen.

CRES (Costa Rica Entomological Supply)

Costa Rica Entomological Supply ist Pionier und weltweiter Vorreiter in der Schmetterlingszucht als einem Weg zur nachhaltigen ländlichen Entwicklung. CRES liefert seit 1984 Puppen an die besten Schmetterlingsgärten weltweit. Heute arbeitet CRES mit über 100 unternehmerisch selbständigen Züchtern in Costa Rica zusammen und unterstützt dort viele soziale Projekte.

Schmetterlingszüchter lernen die sie umgebende Umwelt zu schützen. Die meisten haben sich von traditionellen Landwirten zu Schmetterlingszüchtern weiter entwickelt. Herbizide und Pestizide finden hier keine Verwendung. Die Familien bauen die für ihre Zuchten notwendigen Futterpflanzen an.

Schmetterlingsweibchen legen die befruchteten Eier auf Pflanzen ab, die ihre Raupen später als Futter benötigen. Nach wenigen Tagen schlüpfen daraus kleine Räupchen, die viel fressen, sich mehrfach häuten, um sich nach wenigen Wochen zu verpuppen. Im Puppenstadium, das etwa drei Wochen dauert, werden sie dann per Luftfracht an Schmetterlingshäuser weltweit exportiert, einige werden zur Weiterzucht zurückbehalten.

Das Züchten von Schmetterlingen erlaubt Familien in ländlichen Gebieten, ein geregeltes Einkommen zu erzielen. Trotz langer Arbeitsstunden und stetem Kampf gegen Fressfeinde der Raupen wie Ameisen, Spinnen und Wespen empfinden Schmetterlingszüchter ihre Arbeit als große Befriedigung. Hierzu trägt auch die Tatsache bei, dass die Überlebensrate der Schmetterlinge in der Zucht etwa 90% beträgt, während sie sich in der freien Natur auf unter 10% beläuft. Viele der Züchter sind in ihren Gemeinden Vorbilder für den Naturschutz.

Dieses Land in Mittelamerika ist bekannt für seine Naturschönheiten, eine außergewöhnliche Vielfalt von Pflanzen und Tieren und seinen starken Einsatz für den Naturschutz. Über 30% der Fläche Costa Ricas sind Naturreservate und geschützte Wälder. Das ist weltweit der höchste Prozentsatz.

Costa Rica – ein Vorbild im Naturschutz!

Tropen

Lehrpfad

Um den Garten der Schmetterlinge führt ein Lehrpfad. Endlang dieses Pfades werden den Besuchern mehrere Lebensräume (Biotope) für Kleintiere vorgestellt. Das sind neben den Schmetterlingen vor allem Bienen, Käfer, Libellen und andere Insekten, des weiteren Spinnen, Vögel und Amphibien. Davon nicht zu trennen sind die dazugehörigen Pflanzengemeinschaften.

Den Eingang zum Garten der Schmetterlinge flankieren zwei kleine Gärtchen, ein Kräutergarten und ein Bauerngarten. Der Kräutergarten beherbergt eine Auswahl der bekanntesten heimischen und mediterranen Küchenkräuter von Petersilie über Borretsch bis hin zu Majoran und Salbei.

Garten der Schmetterlinge

Bauerngärten sind Orte, die sowohl zum Nutzen als auch zur Zierde angelegt wurden. Häufig findet man eine geometrische Struktur, Wege, die hineinführen und Einfassungen mit Buchs. Durch einen Rosenbogen betritt man den Lehrpfad, der sogleich in eine schattige Pergola führt, die üppig mit Blauregen, Geißblatt und Wein bewachsen ist. Auf deren Sonnenseite bietet eine Fruchthecke vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung.

Neben Sträuchern wie Stachelbeere und Johannisbeere bieten dort auch Kornelkirsche, Maulbeerbaum, Quitten und Eberesche in der Blütezeit Nahrung für Insekten, später locken sie Vögel und andere Früchte fressende Tiere an. Eine Wildwiese, die lediglich zweimal im Jahr gemäht und nicht gedüngt wird, ist Nektarlieferant für viele Insekten. Zusätzlich dienen einige der Pflanzen als Raupenfutter, wie z.B. das Wiesenschaumkraut dem Aurorafalter.

Ein weiterer Lebensraum für Kleintiere und für Pflanzen, die trockene Standorte mögen, ist die Trockenmauer. Pflanzen, die sich hier ansiedeln, kommen mit wenig Boden und vor allem wenig Wasser aus. Außerdem sind diese Standorte auch Rückzugsraum für zahlreiche Tiere wie Spinnen, Rötelmäusen und Eidechsen. Wer hier genau hinsieht kann mit Sicherheit das eine oder andere Tier über die Steine huschen sehen.

Ein kleiner Teich, der sich von der darüber führenden Brücke aus sehr gut beobachten lässt, zeigt die typische Pflanzengesellschaft eines Feuchtbiotops, Rohrkolben, Krebsschere, Binse und Wasserminze. Dazwischen leben zahlreiche Tiere wie Wasserschnecken, Wasserläufer, Grasfrösche, Molche, Wasserkäfer und Libellenlarven. Über dem Teich fliegen im Sommer verschiedene Libellenarten.