METAMORPHOSE – FELIX HEINRICH ARCHITECTURE ARTS INTERVENTION

METAMORPHOSE – FELIX HEINRICH ARCHITECTURE ARTS INTERVENTION

Ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem und auf Einladung
des Garten der Schmetterlinge Schloss Sayn vom 2. März – 21. April 2015

Nein, dies ist nicht einfach eine Ausstellung. Dies ist eine „ArchitectureArts Intervention“. Ein Eingriff, der sich auch als planbares und tatsächlich sorgfältig geplantes „städtebauliches Projekt“ mit den Mitteln der Kunst versteht. Nicht umsonst ist Felix Heinrich gleichzeitig Architekt und freier Künstler. Und in dieser Doppelfunktion bespielt er öffentliche und halb-öffentliche Räume. Entsprechend besteht die Intervention aus zwei Teilen, der „Metamorphose des Sayn“ und der „Metamorphose des Selbst“. Ergänzend dazu zeigt Heinrich im Schlosspark eine direkt in die Natur eingreifende Installation mit seiner „Shoot Art“.

Metamorphose des Sayn

Ort der ersten Metamorphose sind ein gutes Dutzend Geschäfte oder Büros bzw. Privathäuser in Sayn, in denen ein paar Wochen lang zeitgenössische Kunst einzieht. Kunst, die im alltäglichen Umfeld zur selbstverständlichen Begegnung einlädt – und vielleicht schon den Anstoß gibt für die „Metamorphose des Selbst“.

Metamorphose des Selbst

Um eben diese „Metamorphose des Selbst“ geht es im Pavillon des Garten der Schmetterlinge Schloss Sayn. Felix Heinrich gliedert seine Intervention hier in vier Stationen, analog zu den vier Stadien in der Entwicklung eines Schmetterlings vom Ei über die Raupe und die Puppe bis zum Falter.

Station I

Hier gibt es, nach dem Einstieg, einer Art „Buchstabensalat“, den man erst selbst sortieren und entziffern muss und der schon in Stil und Technik des Künstlers einführt, vier mal neun Bilder von Schmetterlingen. 36 Falter, bei aller Gleichheit der Form so einzigartig wie das Ei am Anfang ihrer Entwicklung, Musterbeispiele für die Vielfalt der Natur.

Station II

Die „Metamorphose der 1000“ spielt auf das Stadium der nimmersatten Raupe an. 1000 Post its mit schnell hingeworfenen Zeichnungen, die während der Ausstellung dem Kunsthunger der Besucher zum Opfer fallen, sprich: abgepflückt werden sollen. An der Eintrittskasse des Schmetterlingshauses gibt’s dann, bei Angabe der Mailadresse, ein nummeriertes Blatt zum Aufkleben, das aus dem Post it ein Original-Kunstwerk zum Mitnehmen macht.

Station III

Das Stadium der Puppe mit dem „Schrein des Selbst“ im Zentrum steht für die größte Verwandlung. Künstliches Rasengrün gibt den Blick frei auf gemaltes Grün, Wiesen, die unter dem Zwang möglichst effektiver Milchwirtschaft ihre natürliche Pflanzenvielfalt einbüßen. Schuld daran? Auch die- oder derjenige, die bzw. der in den Spiegel blickt – und diesen Blick vielleicht zum Anlass wo nicht einer kompletten „Metamorphose des Selbst“, so doch eines Überdenkens seines Konsumverhaltens nimmt.

Station IV

Genau jenes Überdenken wäre im Sinne der geschlüpften „Falter“, der Kinder aller Länder und Kontinente, deren Bild Felix Heinrich in der vierten Station zeigt. Kinder mit fragenden, aufmerksamen, gar ein wenig ängstlichen Augen. Auch sie ein Spiegel unseres Selbst, eine Aufforderung, ihnen eine möglichst lebenswerte Welt zu hinterlassen. Text:

Dr. Lieselotte Sauer-Kaulbach, Kulturjournalistin Weitere Informationen:

www.felixheinrich.org.de

 

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