8: SaynerZeit

Die heute 104jährige Fürstin Marianne ist eine großartige Fotografin. Seit ihrer frühen Jugend kennt man sie nur mit einer Kamera in der Hand. Sie fotografiert ganz impulsiv, nichts und niemand wird lange in Szene gesetzt. Sie drückt ab, wenn es ihr Spaß macht, und das immer im richtigen Augenblick, wie ihr Freund Gunter Sachs einmal sagte. Etwa 300.000mal in den letzten neun Jahrzehnten.

Besonders wertvoll sind die Schwarzweiß-Bilder ihrer SaynerZeit, der 20 Jahre, die sie mit ihrem Mann, Fürst Ludwig (auch „Udi“ genannt), in Sayn lebte, von 1942 bis 1962.

Fürstin Mariannes Porträts von Menschen, die mit ihr am Wiederaufbau arbeiteten, werden sogar mit der Fotokunst August Sanders verglichen. Nur war sie Amateurin, wenngleich mit viel Talent und einem Auge für ein gutes Bild.