2: Puppenhaus

Wenn sich die Glastür hinter euch schließt, steht Ihr vor einem Dschungel duftender, tropischer Pflanzen, Palmen und Bananenstauden. Doch keine Sorge, im etwa 25°C warmen Schmetterlingshaus könnt Ihr Euch nicht verlaufen. Als erstes geht Ihr rechts zu unserer „Puppenstube“, so nennen wir den gläsernen Schaukasten, in dem wir die Puppen, aus denen die Schmetterlinge schlüpfen, schützend aufbewahren. Manche von ihnen sehen aus wie Holzstückchen oder wie Blätter, andere glänzen wie Gold. In diesen Gebilden geschieht etwas sehr Geheimnisvolles: die Metamorphose, so nennt man die Umwandlung von der Raupe zum Schmetterling. Vielleicht habt Ihr Glück und ein Schmetterling schlüpft, während Ihr zuseht. Meist geschieht dies in den frühen Morgenstunden. Die Puppe bricht auf und der Falter klettert langsam heraus. Nach dieser anstrengenden Geburt pumpt er „Blut“ in seine Flügel, die zerknittert am Körper anliegen. Langsam breiten sich die feuchten Flügel aus, bis sie schließlich zu ihrer vollen Größe entfaltet sind. Nun darf sich der Schmetterling von der Anstrengung erholen, während seine Flügel trocknen. Erst dann kann er fliegen, und wir lassen ihn aus dem Glaskasten in den Garten.
Habt Ihr eigentlich gewusst, dass ein tropischer Schmetterling nur drei bis sechs Wochen lebt?
Deshalb bekommen wir jede Woche 200 bis 400 Puppen von den Schmetterlingszüchtern aus den tropischen Ländern, damit Ihr jeden Tag bei uns das Märchen von 1001 Schmetterling erleben könnt.
Im nächsten Schaukasten wartet, neben anderen Kleintieren, schon Kathrin auf Euch. So heißt eine unserer Vogelspinnen. Wenn der Gärtner Jürgen sie füttert, tippelt sie leichtfüßig wie eine Ballerina auf Zehenspitzen an seinem Arm hinauf. Bitte stört Kathrin nicht, die „ulkige Nudel“, wie Jürgen sie nennt, braucht ihre Ruhe!