Ausstellung „Zauber von Farbe, Licht und Schatten“

Erstellt am 4. Juni 2024 von

„Zauber von Farbe, Licht und Schatten“
Farbstarke Malerei trifft auf zarte Scherenschnitte
Zipora Rafaelov & Ansgar Skiba

Am 5. Juni 2024 öffnet im Neuen Museum Schloss Sayn die Ausstellung „Zauber von Farbe, Licht und Schatten“ von Zipora Rafaelov & Ansgar Skiba. Zur Einführung spricht Prof. Dr. Beate Reifenscheid, Direktorin des Ludwig Museums Koblenz. Die Ausstellung wird bis zum 24.Juli zu sehen sein.

ZIPORA RAFAELOV

Zur Vita:

1954 in Israel geboren, studierte Rafaelov zunächst Journalistik und Ökonomie an der Universität Tel-Aviv. Einem weiteren Studium am Institut für Schöne Künste in Bat-Yam folgte 1981 ein 6jähriges Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, das sie als Meisterschülerin beendete. 1988 erhielt sie ein Arbeitsstipendium der Hedwig und Robert-Samuel-Stiftung, Düsseldorf.

Verschiedene Galerien und Kunsthallen zeigten ihr Werk in Einzelausstellungen, etwa in Aalen, Grevenbroich, Freising, Mannheim, Bremen, Bonn, Siegburg und Rosenheim. 2014 wurde sie mit dem „Rheinischen Kunstpreis ausgezeichnet“.

Zur Ausstellung:

Betrachtet man die Kunst von Zipora Rafaelov, entsteht zunächst der Eindruck, etwasganz Fragiles, Feines und Poetisches vor sich zu haben.Etwas was nicht von dieser Welt ist und wiederum doch ganz intensiv mit ihr inBeziehung steht.Gleichermaßen bemerkt man, dass es sich nicht um rein formale, nichtgegenständlicheLinien und Formen handelt, sondern hinter diesen fließenden Formen und feinenVerästelungen eine verschlüsselte, vielleicht sogar eine geheime Botschaft steckt.

 

Der Umgang mit Zipora Rafaelovs Werken weckt Kindheitserinnerungen:am frühen Morgen noch halb träumend den Schatten zu folgen, die die Zweige derBäume im Garten auf die Wand des eigenen Zimmers werfen.Folgt man diesen sich wiederholenden und sich doch stets veränderndenSchatten, dann tritt man ein in die Welt der Künstlerin.Zipora Rafaelov wuchs in Bat-Yam auf. „Tochter das Meeres“ lautet derName der Stadt und könnte fast sinnbildlich für das Schaffen der Künstlerin stehen.Besonders bei der Betrachtung des Meeres stellen sich Momente ein,wo eigenes Dasein, Wünsche, Sehnsüchte und Träume ineinander verwoben werdenund man stundenlang auf das Meer blickend seine Gedanken schweifen lässt.Dieser Zustand des Loslassens, des Tagträumens ist Voraussetzung für dieUmsetzung aller Werke von Zipora Rafaelov.Kennt man die Künstlerin näher, die diszipliniert und mit Hingabe ihre KunstTag für Tag weiterentwickelt, wird deutlich, dass ihre Scherenschnitte,Installationen und Skulpturen unmittelbar mit ihrer Kindheit in Israel zu tun haben.

Diesen unverstellten Blick eines Kindes auf alles um uns herum konntesich Zipora Rafaelov durchgehend bewahren.Ihre Motive speisen sich demgemäß aus den Vorstellungen undErfahrungen ihrer Kindheit, den Geschichten aus der Thora und dem Leben am Meer.Alle ihre Arbeiten schildern ihre eigenen Lebensumstände.Die in den Scherenschnitten dargestellten Frauenfiguren tragen oft die Zügeder Künstlerin selbst und die Pflanzen entstammen von ihren Reisen.Bei der Titelfindung greift die Künstlerin gelegentlich auf Figuren aus derThora zurück, die metaphorisch Bezug auf ihr eigenes Leben nehmenund ihr als Assoziationsfiguren dienen.Es geht dabei um die Befreiung des Menschen und insbesondere der Frauvon äußeren Zwängen, die Herbeiführung eines paradiesischen Zustandes,in dem wir von Gerechtigkeit, Empathie, menschlicher Würde, Harmonie undSchönheit umgeben sind.Immer wieder berichten Künstler davon, wie überrascht sie ihren eigenen Werkennach der Vollendung gegenüberstehen, die gewissermaßen ohne ihr Zutun, wie vonfremder Hand gelenkt, Kunst entsteht.

Zipora Rafaelov arbeitet in besonderem Maß aus ihrer Intuition heraus.Die Zeichnungen als Grundlage ihrer Scherenschnitte unterliegen im Prozess desSchneidens komplett der frei mäandernden Intuition.Sie folgt also keineswegs zwingend der vorbereitenden Zeichnung, sondern ihre Handsucht – frei mit dem Skalpell schneidend – die endgültige Form.

Die Cutouts, Installationen und Skulpturen der Künstlerin schildern ihre eigenen,ganz persönlichen Lebensumstände in Form eines Tagebuches.Ihr gesamtes Werk entspricht insofern ihrem gesamten Leben.

www.rafaelov.com

ANSGAR SKIBA

Zur Vita:

Dem Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden von 1981-82 folgten 5 Jahre Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Rolf Sackenheim, Michael Buthe und Gotthard Graubner. Anschließend erhielt Skiba Arbeitsstipendien der Hedwig und Robert Samuel-Stiftung sowie der Kunststiftung Rotterdam und der Stadt Düsseldorf.

Es folgte eine große Zahl an Ausstellungen in bekannten Museen, Kunsthallen und Galerien, darunter in Berlin, Düsseldorf, Recklinghausen, Görlitz oder Stralsund, ebenso wie in Rom, Seoul und Shanghai.

Zur Ausstellung:

Ob Berge, Seen, das Meer, Blumen oder Gärten, Magnolien, Seerosen, Tulpen, Schwertlilien oder Pfingstrosen: die Natur ist für Ansgar Skiba das Hauptmotiv seiner künstlerischen Arbeit.

Skiba geht, wie einst Claude Monet oder Vincent van Gogh, nahezu täglich in die Natur. Er sucht seine Blumenmotive in Gärten oder Parks, fertigt vor Ort Aquarelle und Zeichnungen an. Unter dem Eindruck der gesehenen und erlebten Natur entstehen im Atelier seine Ölbilder. Skiba kennt jede Blume, weiß um ihre Blütezeit und ihre Eigenart. Sein Wissen über Pflanzen ist umfangreich – und ungewöhnlich für einen Künstler. Er spürt dem Wachstum der Blumen nach und studiert ihre spezifischen Farben. In seiner Malerei saugt er das Erlebte und Gesehene auf.

Dennoch bildet Skiba die blühenden Pflanzen nicht ab, sondern schafft etwas Neues. Er überhöht ihre Farben auf der Leinwand, um die Intensität des Erlebten zu steigern. Die sehr dick und zum Teil mit den Händen aufgetragene Ölfarbe rezipiert die Lebendigkeit der Natur, ihre Vitalität, das Spiel der Bewegung im Wind oder von Licht und Schatten.

Skibas Bilder werden zu plastischen Bildobjekten und die Motive zum Greifen nahe. Betrachtet man sie jedoch von nahem, lassen sie das Motiv verschwinden. Der Künstler wird so zu einem mentalen und visuellen Mittler zwischen Kunst, Betrachter und Natur.

Die Ausstellung konzentriert sich auf seine Blumen- und Gartenmotive.

www.ansgarskiba.com