13: Mamarazza, die erfolgreiche Fotografin

„Mamarazza“, wie Caroline von Monaco sie getauft hatte, fotografierte sie alle, ihre Gäste und Freunde, auch abends nach den Festspielen, wenn in Schloss Kleßheim, in Leopoldskron oder im Goldenen Hirsch weiter gefeiert wurde.

Und schon wenige Tage später klebten die Bilder in ihren roten Alben, datiert und beschriftet. Genauso ordentlich verwahrte sie die Negative in Karteikästen, es sind einige Hunderttausend.

Eine Zeit lang verdiente Fürstin Marianne ihren Lebensunterhalt mit der Fotografie. Sie begleitete ihren Freund Hans-Dietrich Genscher auf politischen Reisen, schoss in Bora Bora für die „Bunte“ Titelbilder von Lilli Palmer oder besuchte Yves Saint Laurent für „Ambiente“ in Marokko.

Schließlich wurde sie von Beate Wedekind überredet zu einer ersten Ausstellung in Berlin. Viele folgten, in Salzburg, Wien, Zürich, München, London und New York. Steidl druckte den Fotoband „Mamarazza“ in der Art ihrer Alben, teNeues veröffentlichte die „Sayn-Wittgenstein Collection“ mit Andy Warhol und Ira Fürstenberg auf dem Titel, und Polzer verlegte „SaynerZeit“ und „ManniFeste“. „Stars & Sportscars“ von Delius Klasing wurde Motorsportbuch des Jahres.

Am 9. Dezember 2019, ihrem 100. Geburtstag, wurde die immer noch hochelegante Fürstin gefeiert, als Grande Dame der Salzburger Festspiele, als Mamarazza der Fotografie und schließlich auch als 5-fache Mutter, 20-fache Großmutter, 31-fache Urgroßmutter und 3-fache Ururgroßmutter. 

Nach dem Motto „Einmal Prinz und Prinzessin „Sayn““ werden unsere Kleinen jetzt von dem Pagen Peter in seiner grünen Bluse und von dem „Löwen“ Disco auf den Weg in das obere Stockwerk geschickt.